Vorarlbergs Weg zu einer zukunftsfähigen Versorgung

Im Jahr 2024 hat die Vorarlberger Gesundheitsstruktur einen bedeutenden Schritt Richtung Zukunft gemacht: Aufbauend auf den im Jahr 2023 definierten Spitalspaketen I & II entwickelte das Land Vorarlberg gemeinsam mit der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, den Leitungsteams der Vorarlberger Krankenhäuser, dem Betriebsrat und weiteren Systempartner:innen erste konkrete Strukturmaßnahmen. Ziel ist, die Gesundheitsversorgung in Vorarlberg leistungsfähig, leistbar und zugleich mitarbeiterfreundlich zu gestalten.

„Das Jahr 2024 war für unsere Spitäler ein Jahr des Miteinanders und der Weiterentwicklung. Durch den offenen Dialog mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit den Verantwortlichen vor Ort konnten wir wichtige Projekte auf den Weg bringen, die die Versorgung stärken und den Arbeitsalltag in den Häusern spürbar erleichtern.
Besonders freut mich, dass zahlreiche Verbesserungsvorschläge direkt aus den Teams gekommen sind – ein klares Zeichen dafür, dass wir Veränderungen nur gemeinsam erfolgreich gestalten können. Erste Schritte wie die Eröffnung des Erstversorgungsambulatoriums in Bregenz oder die Einführung neuer Unterstützungsmaßnahmen zeigen bereits Wirkung. Mit dem partizipativen Strukturdialog – eine Initiative der ersten Vorarlberger Gesundheitskonferenz – setzen wir diese gemeinsame Arbeit zur Weiterentwicklung der Spitalsstrukturen fort.“
Mein herzliches Dankeschön gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Vorarlberger Krankenhäuser. Mit Ihrem großen Engagement und Ihrer fachlichen Kompetenz tragen Sie tagtäglich dazu bei, dass unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt sind. Gemeinsam gehen wir den Weg weiter, um unser Gesundheitswesen nachhaltig zu stärken.
Partizipativer Strukturdialog: Analyse und Einbindung
Der seit 2023 initiierte partizipative Strukturdialog wurde 2024 fortgesetzt. Abläufe an den Standorten wurden analysiert, Mitarbeitende eingebunden und Vorschläge für strukturelle Anpassungen erarbeitet. Landesrätin Martina Rüscher präsentierte den Zwischenstand der Ergebnisse den Mitarbeitenden in allen Krankenhäusern, und es gab Raum für Fragen und Rückmeldungen.
Ergebnisse 2024 – Schwerpunkt Entlastung und Patientenlenkung
Mitte 2024 konnte die erste Phase des „Vorarlberger Spitalscampus“ abgeschlossen werden: Analyseergebnisse und konkrete Maßnahmenpakete zielten insbesondere auf die Entlastung der Mitarbeitenden, eine effizientere Nutzung von Personalressourcen sowie eine bessere Patientenlenkung.
Wesentliche, standortspezifische Ansätze 2024 im Überblick:
LKH Feldkirch
Pflegeüberleitung für entlassungsbereite Patient:innen, Erstversorgungsambulatorium, zentrale Notaufnahme mit Aufnahmestation, elektive Aufnahmestation, Wochenstation sowie Maßnahmen zur Ambulantisierung und tageschirurgischen Stärkung.
LKH Bludenz
Einrichtung eines Erstversorgungsambulatoriums, zentrale Notaufnahme mit Aufnahmestation und Ausbau der Ambulantisierung.
LKH Rankweil
Pflegeüberleitung und verstärkte Ambulantisierung.
LKH Hohenems
Einrichtung Erstversorgungsambulatorium
LKH Bregenz
Pflegeüberleitung, Erstversorgungsambulatorium, Zentrale Notaufnahme mit Aufnahmestation und Prüfung von Ambulantisierungs-Optionen.
Krankenhaus Dornbirn
Erstversorgungsambulatorium; Bedarfsprüfungen für eine zentrale Notaufnahme mit Aufnahmestation sowie für Ambulantisierung
Als konkreter Meilenstein sei hier beispielsweise die Realisierung der ersten Erstversorgungsambulatorium-Strukturen genannt: Diese Einrichtungen unterstützen die Patientenlenkung und entlasten die Fachabteilungen. Im September 2024 wurde am LKH Bregenz das erste Erstversorgungsambulatorium in Betrieb genommen.
Vernetzung und Personalorientierung
Ein zentrales Prinzip des Strukturdialogs war und bleibt die standortübergreifende Vernetzung von Vorarlbergs Spitälern sowie auch mit anderen Systempatner:innen wie etwa der niedergelassenen Ärzteschaft. Die Bündelung von Kompetenzen, abgestimmte Schwerpunktsetzungen und verbesserte Übergänge sollen die Versorgungsqualität für Patient:innen sichern.
Gleichzeitig stützen sich die strukturellen Maßnahmen auf die arbeitserleichternden Personalinitiativen des Spitalspakets I (z. B. Ausbildungs und Bindungsmaßnahmen, unterstützende Angebote wie JobRad, betreute Ausbildungslösungen, Wohnraum und Kinderbetreuung). Denn strukturelle Anpassungen sind nur in Verbindung mit einer stabilen Personalbasis langfristig erfolgreich.
Ausblick
2024 war geprägt von einem praxisnahen, partizipativen Vorgehen und stand im Zeichen der Übersetzung strategischer Vorgaben in umsetzbare Strukturmaßnahmen. Der Strukturdialog hat zentrale Handlungsfelder identifiziert: Patientenlenkung, Ambulantisierung, Aufnahmestrukturen und Übergangsmanagement.
Im nächsten Schritt sollen Systempartner:innen — Gemeindeverband, ÖGK, Ärztekammer, Rotes Kreuz — einbezogen werden, um Ergebnisse in Planentwürfe zu überführen und in den relevanten Gremien zu beraten.
Dies alles dient dazu, die Gesundheitsversorgung in Vorarlberg leistungsfähig, leistbar und nachhaltig zu halten — durch klar abgestimmte Prozesse, Entlastung der Mitarbeitenden und eine patientenorientierte Schwerpunktsetzung.