Das Nachhaltigkeitsprinzip wird in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern als ganzheitlicher Ansatz verstanden – ökologisch, ökonomisch und sozial. Es geht darum, Verantwortung für das eigene Handeln und dessen Wirkung zu übernehmen. Dieses Prinzip wird in vielen Bereichen bereits aktiv gelebt – vom Großprojekt bis zur Initiative einzelner Mitarbeitender.
Sichtbares Engagement
Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser wurden 2010 erstmals mit dem ÖKOPROFIT-Zertifikat für das erfolgreiche Aufbauen und Umsetzen eines betrieblichen Umweltmanagementsystems ausgezeichnet. Ein aktives Energiemanagement besteht seit rund 25 Jahren, die ersten Photovoltaikanlagen gingen 2013 in Betrieb. Zahlreiche weitere Maßnahmen von klimafreundlicher Anästhesie über Abfalltrennung bis hin zum Jobrad zeugen vom kontinuierlichen Engagement auf allen Ebenen: ökologisch, ökonomisch und sozial.
Neu ist die verpflichtende EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung, die ab 2028 für das Jahr 2027 umzusetzen ist und rund 90 Unterthemen umfasst. Viele der geforderten Aspekte werden in den Landeskrankenhäusern längst umgesetzt und werden nun auch sichtbar. Das siebenköpfige Projektteam unter der Verantwortung von Ing. Mario Rogen, MSc (Strategisches Baumanagement, Technik und Instandhaltung) und Lukas Walser, MSc (Organisationsentwicklung, Qualitäts- und Risikomanagement) koordiniert die Erstellung des umfassenden Berichts.

Die drei Felder der Nachhaltigkeit
Soziale Nachhaltigkeit – „Zusammen:wachsen“ im Alltag
Zusammen:wachsen im Bereich Nachhaltigkeit bedeutet auch, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und ein inklusives Miteinander zu fördern. In den Vorarlberger Landeskrankenhäusern zeigt sich soziale Nachhaltigkeit in zahlreichen Beispielen wie etwa im Café Mia am LKH Hohenems, wo in Kooperation mit der Lebenshilfe Vorarlberg und der Bäckerei Mangold Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen wurden. Auch die Begleitung internationaler Fachkräfte sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etwa nach der Karenz, tragen dazu bei, dass Menschen unterschiedlichster Lebensphasen und Hintergründe gut im Team ankommen und sich langfristig entfalten können. Dass alle Landeskrankenhäuser bereits fünfmal in Folge als familienfreundliche Betriebe ausgezeichnet wurden, ist Ausdruck einer gelebten Kultur des Miteinanders.
Nachhaltigkeit messbar machen
Die neue Pflicht der Berichterstattung der EU verlangt von Unternehmen künftig die Offenlegung ihrer Umwelt- und Sozialwirkungen. Bis zu 1.000 Kennzahlen können dabei relevant sein. Für die KHBG ist dieser Schritt vor allem eine Chance: Der Bericht macht das Engagement sichtbarer und die Wirkung messbar.
Die Recherchen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung lassen uns gezielt Verbesserungspotenziale erkennen. Zugleich macht der Bericht das Engagement unserer Mitarbeitenden sichtbar.
Der Aufwand für die Berichterstattung ist hoch – allein für die Kennzahlenerhebung werden rund 100 Mitarbeitende aus unterschiedlichsten Bereichen wie Personal, Einkauf, Controlling, Bau, Technik, IT, Recht und Kommunikation eingebunden. Eine Leistung, die sich lohnt: Denn sie schafft Übersicht, zeigt Fortschritte und Entwicklungspotenziale.
Nachhaltigkeitsmanagement funktioniert nur, wenn es von allen Mitarbeitenden aktiv gelebt wird.

v.l.n.r. Lukas Walser, MSc und Ing. Mario Rogen, MSc